Zu Beginn des langen Übungsabends am letzten Freitag vor den Sommerferien konnten die Kameraden der Jugendfeuerwehr zunächst zwei neue Gesichter begrüßen. Schnell wurden beide Jungs eingekleidet und besetzten zusammen mit den anderen die Großfahrzeuge für die XL-Übung.
Bei dieser besonderen und zeitlich länger angesetzten Übung sollten verschiedene Einsatzbereiche der Feuerwehr geübt werden.
Teil 1 der Sechs-Stunden-Übung fand an einem Weiher statt. Hier wurde das Entnehmen, Kuppeln und Verlegen der Saugschläuche zur Wasserentnahme aus offenen Gewässern geübt – eine Maßnahme, die angewandt wird, wenn große Wassermengen zum Löschen benötigt werden. Anschließend wurde zügig ein Löschangriff vorgenommen – “Wasser marsch!” – und über verschieden große Rohre wurde Wasser gespritzt. Ein schöner Spaß bei Sonnenschein. Highlight stellte die Bedienung des Wasserwerfers auf dem Tanklöschfahrzeug TLF 3000 dar.
Wieder am Gerätehaus angekommen, hatten die Kameraden sich eine Pause bei sommerlichen Temperaturen redlich verdient. Kaltgetränke und Pizza haben in gemütlicher Runde umso besser geschmeckt.
Nach der Pause ging es in die Höhe: Bei einer Fahrt mit der Drehleiter konnten die Jungendlichen bei bester Weitsicht und gut gesichert den Rundumblick über den unteren Westerwald genießen. Die Bedienung des Hubrettungsfahrzeugs wurde von einem aktiven Wehrmitglied erklärt.
Der nächste Übungsteil begann mit der theoretischen Einführung in die Einsatztaktik bei Einsätzen an der ICE-Trasse. Fragen wie “Wo beginnt und endet ein Tunnel? Wie funktioniert der Wassertransport im Tunnel? Oder welche Gerätschaften müssen in den Tunnel mitgenommen werden?” wurden beantwortet. Anschließend besuchte die Gruppe den Rettungsplatz an der ICE-Strecke. Die zuvor theoretisch erlangten Kenntnisse konnten beispielsweise mit der Begutachtung der Löschwasserzisternen vertieft werden.
Im Anschluss stand eine Übung zum Thema technische Hilfe am Beispiel einer Tierrettung auf dem Programm: Ein Plüsch-Tiger hatte sich in einem Geländer verfangen und konnte sich ohne die Hilfe der Jugendfeuerwehr nicht mehr befreien. Aufgabe der Jungendlichen war es, eine schnelle, möglichst einfache Lösung zur Rettung zu finden. Muskelkraft oder der Einsatz von Seilen oder Spanngurten standen zur Auswahl. Mit wenigen Handgriffen befestigten die Jungs Spanngurte an den Geländerstäben und zogen diese dann mithilfe einer Ratsche auseinander. Der Tiger war gerettet. Die Betreuer erklärten den Kinder an diesem Beispiel die Wirkung der Kräfte.
Das Übungsende näherte sich. Nach einer Übungsnachbesprechnung und dem Aufräumen ließen alle Beteiligten gemeinsam den Abend ausklingen. Um 22 Uhr hieß es dann “Feierabend!” und alle gingen zwar müde, aber um viele feuerwehrtechnische Erkenntnisse reicher nach Hause.